Klinika Svjetlost

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Spezialklinik für Augenheilkunde Svjetlost

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Neuigkeiten
Aktuelle Veranstaltungen und Neuigkeiten der Klinik Svjetlost

Augenheilkunde 2050

Augenheilkunde 2050
Die Zukunft gehört denen, die Wissenschaft und Herz verbinden.

Prof. Nikica Gabrić: In den nächsten 25 Jahren wird die Augenheilkunde eine zentrale Rolle für den Erhalt der menschlichen Arbeitsfähigkeit spielen. Deshalb wird die refraktive Chirurgie zu einem strategischen Bereich der Medizin.
 
 
Prof. Dr. Nikica Gabrić, Leiter der Spezialklinik für Augenheilkunde Svjetlost, die 2010 aus dem Status einer Poliklinik hervorging und damit zur ersten privaten universitären Klinik in Kroatien wurde, hat eine Reihe neuer operativer Verfahren in die kroatische Medizin eingeführt (darunter die Kataraktoperation per Ultraschall, die Transplantation von Amnionmembranen, die Sulkusfixation von Intraokularlinsen sowie die Kataraktchirurgie mit Implantation von Intraokularlinsen bei Kindern). Schließlich war er der Erste in unserem Land, der eine Laser-Sehkorrektur durchführte, er ist verantwortlich für den Fortschritt der Transplantationsmedizin sowie für die Gründung der ersten Gewebebank in Kroatien, der kroatischen Lions Hornhautbank, und mit seinem Engagement und seiner professionellen Unterstützung half er bei der Eröffnung von Augenbanken in Rijeka, Osijek und Split.

Er ist Gründer und Präsident der Kroatischen Gesellschaft für Katarakt- und Refraktivchirurgie. Zudem war er Vorstandsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Katarakt und Refraktive Chirurgie (ESCRS) sowie der Europäischen Vereinigung der Augenbanken (EEBA) und ist derzeit Mitglied im Vorstand der Europäischen Vereinigung der Augenärzte (SOE) und der Ophthalmologischen Gesellschaft von Südosteuropa (SEEOS). Er ist aktives Mitglied des Kroatischen Ärzteverbandes, der Kroatischen Gesellschaft für Ophthalmologie, der Amerikanischen Akademie für Augenheilkunde, der Kroatischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, der Vereinigung für Forschung auf dem Gebiet der Ophthalmologie (ARVO), der Gesellschaft für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts, der Amerikanischen Gesellschaft für Katarakt- und Refraktive Chirurgie. Damit gibt es mehr als genug Anlass, mit Professor Gabrić über die Zukunft der Augenheilkunde zu sprechen.



Die Gentherapie für erbliche Augenkrankheiten schreitet sehr schnell voran. Wie bald könnte die Gentherapie hier zur Standardpraxis werden — und welche Erkrankungen werden Ihrer Meinung nach als erste davon profitieren?

Gentherapie ist nicht mehr bloß Zukunftsvision, sondern der Auftakt einer neuen Ära. Die Entwicklung der Gentherapie in der Augenheilkunde schreitet in atemberaubendem Tempo voran. Für erbliche Erkrankungen wie die Leber’sche kongenitale Amaurose und die Retinopathia pigmentosa gibt es bereits erste zugelassene Therapien. Es handelt sich dabei jedoch um seltene Krankheitsbilder, von denen nur wenige Menschen betroffen sind.
Auch in Kroatien stehen bereits heute Behandlungsmöglichkeiten für bestimmte genetische Augenerkrankungen zur Verfügung, es handelt sich also nicht mehr um reine Zukunftsmusik. Weitaus bedeutsamer wird der Einsatz von Gen- und Zelltherapien bei Erkrankungen sein, die Millionen von Menschen betreffen - wie Hornhautendothelopathien, Makuladegeneration oder Glaukom. Diese Erkrankungen stellen heute die führenden Ursachen für bleibenden Sehverlust dar, und genau hier erwarte ich die bedeutendsten Fortschritte.
Die Gentherapie wird schon bald nicht nur zur Behandlung erblicher Augenerkrankungen eingesetzt werden, sondern auch dazu dienen, den Alterungsprozess des Auges zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Hier wird die Medizin von der Reaktion zur Prävention, indem wir behandeln, bevor eine Erkrankung überhaupt ausbricht. Svjetlost wird zudem an einer umfangreichen Studie zur Anwendung einer Gentherapie für das Unternehmen AbbVie teilnehmen.
 
Die Entwicklung des bionischen Sehens mit Netzhautimplantaten und künstlichen Photorezeptoren schreitet jährlich deutlich voran. Halten Sie es für realistisch, dass blinde Patientinnen und Patienten bis 2050 ihr Sehvermögen wiedererlangen könnten?

Bionisches Sehen gehört zu den innovativsten Bereichen der Medizin. Schon jetzt ermöglichen Netzhautimplantate und künstliche Photorezeptoren völlig blinden Menschen die Wahrnehmung grundlegender Formen und Konturen. Allerdings ist das technisch längst machbar - die eigentliche Herausforderung liegt im wirtschaftlichen Bereich. Die Geräte sind sehr teuer, und viele Unternehmen ziehen sich zurück, weil sie keinen ausreichenden Markt dafür sehen. Ohne wirtschaftliche Anreize bleibt der Fortschritt aus. Bis 2050 werden viele blinde Patientinnen und Patienten wieder sehen können. Das wird jedoch nicht das Werk eines einzelnen Unternehmens sein, sondern das Ergebnis einer weltweiten Zusammenarbeit von Wissenschaft, Gesundheitswesen und Industrie. Bei Svjetlost implantieren wir bereits heute kleine Teleskoplinsen, die Menschen mit fortgeschrittener Makuladegeneration ein Stück Sehvermögen und Selbstständigkeit zurückgeben - das ist keine Zukunftsmusik, sondern Realität.

Die Nanotechnologie eröffnet die Möglichkeit, Medikamente gezielt direkt an das Auge zu bringen. Wie bewerten Sie den Einsatz von Nanokapseln, Nanopartikeln und „intelligenten“ Augentropfen in der Behandlung von Glaukom, Makuladegeneration und Infektionen?

Schon heute arbeiten wir mit Mikrodosen von Arzneimitteln, die dank Nanopartikeln und Kapseln genau dort im Auge freigesetzt werden, wo sie gebraucht werden. Die „intelligenten“ Augentropfen der Zukunft werden je nach Augeninnendruck oder Sauerstoffkonzentration im Gewebe selbst „wissen“, wie viel Wirkstoff sie freisetzen müssen. Dies wird insbesondere die Behandlung von Glaukom und Makuladegeneration grundlegend verändern. Statt dreimal täglich zu tropfen, wird eine wöchentliche oder monatliche Gabe genügen. Nebenwirkungen werden reduziert, während sich Adhärenz und Krankheitskontrolle verbessern, und mithilfe integrierter Sensoren kann die Therapie in Echtzeit überwacht werden.
 
Die 3D-Biodrucktechnik der Hornhaut hat im Labor bereits erste vielversprechende Ergebnisse geliefert. Wie nah sind wir dem klinischen Einsatz personalisierter Hornhäute und könnte das die herkömmliche Transplantation ablösen?

Die 3D-Biodrucktechnik der Hornhaut ist keine Zukunftsvision mehr, sondern bereits Realität. Im Labor werden bereits Zellschichten erfolgreich gedruckt, die Hornhautgewebe nachbilden, und ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten zehn Jahren erste klinische Anwendungen sehen werden. In der ersten Phase wird es als Ersatz für Spendergewebe dienen, insbesondere bei Vernarbungen oder Endothelschäden. Langfristig könnte dies das Ende der traditionellen Transplantation einläuten. Die Hornhaut ist für den 3D-Druck nahezu prädestiniert, da sie aus kollagenen Fasern ohne Zellen besteht. Sobald künstliche Materialien stabil und transparent genug sind, können sie direkt verwendet werden.
 
In welchem Ausmaß wird künstliche Intelligenz die Diagnostik in der Augenheilkunde verändern? Wird künstliche Intelligenz künftig die komplette Früherkennung von diabetischer Retinopathie, Glaukom und Makuladegeneration übernehmen können?

Künstliche Intelligenz ersetzt den Arzt nicht; sie verändert seine Rolle. Heutzutage erkennen Algorithmen diabetische Retinopathie, Glaukom und Makuladegeneration genauso zuverlässig wie Experten. Die KI wird Millionen von Bildaufnahmen analysieren und Krankheiten bereits in ihren frühesten Stadien erkennen, während die Augenärzte zur strategischen Instanz wird, die die Therapie plant und den Patienten begleitet. Da Unternehmen nicht die volle rechtliche Verantwortung übernehmen wollen, werden die Ärzte noch lange Zeit im Zentrum des Systems stehen. Das ist von Vorteil, weil sich Ärzte dadurch verstärkt ihrer therapeutischen Tätigkeit widmen können, statt sich mit Bürokratie aufzuhalten.
 
Man spricht bereits von „Kontaktlinsen der Zukunft, die mit Sensoren ausgestattet“ sind. Werden intelligente Kontaktlinsen, die Blutdruck oder Blutzucker messen oder Informationen einblenden können, bald zum Alltag gehören?

Was in Science-Fiction-Filmen großartig aussieht, ist in der Realität noch weit entfernt, auch bei intelligenten Kontaktlinsen. Technologisch befinden wir uns erst an dem Punkt, an dem größere Brillenmodelle, etwa die Ray-Ban Meta AI, Batterien, Mikrofone und Prozessoren aufnehmen können. Es ist schlichtweg unmöglich, eine Batterie und Elektronik, die eine konstante Stromversorgung benötigen, in eine transparente Linse mit einem Durchmesser von 14 Millimetern und einer Dicke von weniger als 0,2 mm einzubauen. Deshalb glaube ich, dass „intelligente“ Kontaktlinsen vor allem als therapeutische Systeme eingesetzt werden - zur langsamen und kontrollierten Freisetzung von Medikamenten. Anstelle von Displays und Prozessoren werden sie Medikamente transportieren - eine realistische Entwicklung, die Therapien bei Glaukom, Infektionen und trockenem Auge verändern kann.
 
In den letzten 20 Jahren hat die Laserchirurgie große Fortschritte gemacht. Glauben Sie, dass Laserplattformen in Zukunft komplett KI-gesteuert arbeiten und lediglich minimalen menschlichen Eingriff erfordern werden?

Die Lasertechnologie hat heute einen ausgereiften Stand erreicht, ihren Höhepunkt jedoch noch nicht. Im Jahr 1998 kaufte ich meinen ersten Laser für PRK. Damals wollte mir eine Bank keinen Kredit gewähren, da sie nicht verstand, wozu ein solches Gerät dienen sollte. Heute, 27 Jahre später, ist Svjetlost aktiv an der Entwicklung von zwei der vier auf dem Weltmarkt erhältlichen Laser beteiligt (Schwind ATOS und Johnson & Johnson Elita). Es handelt sich hierbei um hochentwickelte Systeme, die es den Patienten ermöglichen, bereits am Tag nach der Operation wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Aber ein Laser, der alles völlig autonom erledigt? Ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir bis 2050 erleben werden, da der Arzt weiterhin das „Pedal“ bedienen muss. Kein Unternehmen möchte die volle rechtliche Verantwortung für einen chirurgischen Eingriff übernehmen. Seit 2008 verfügt der Schwind Amaris über ein TPRK-Modul, das das Auge automatisch zentriert und den Eingriff steuert; der Arzt muss lediglich das Pedal betätigen. Die zentrale Herausforderung liegt nicht in der Automatisierung, sondern in der globalen Zunahme von Myopie und altersbedingten Visusstörungen. Über die Hälfte der chinesischen Bevölkerung weist eine hohe Myopie auf, was erhebliche Auswirkungen auf die nationale Produktivität hat. Presbyopie, der Bedarf an Lesekorrektur, wird eine noch größere Herausforderung darstellen. Sie betrifft weltweit über zwei Milliarden Menschen. Primäres Ziel ist nicht ein autonomer Laser, sondern die Regeneration der natürlichen Linse, um deren Akkommodations- und Fokussierfähigkeit wiederherzustellen.



Inwieweit werden virtuelle und erweiterte Realität (VR/AR) die Ausbildung zukünftiger Augenärzte und die operative Praxis verändern? Vor 2050 wird die robotergestützte Kataraktoperation den Standard darstellen, allerdings wird ihre vollständige Implementierung schrittweise erfolgen.
 
Vor 2050 werden zahlreiche blinde Patienten ein funktionierendes Sehvermögen zurückerlangen, wobei dies nicht das Resultat eines einzelnen Unternehmens sein wird, sondern aus der globalen Zusammenarbeit von Wissenschaft, öffentlicher Gesundheit und Industrie resultiert.
Bei Svjetlost werden bereits kleine Teleskoplinsen implantiert, die Patienten im Endstadium der Makuladegeneration visuelle Fähigkeiten und Funktionalität zurückgeben - das ist nicht die Zukunft, sondern bereits Realität.                                               
Mein Kollege und Freund Dr. Uday Devgan, der im vergangenen Jahr Gast unseres Kongresses in Zagreb war und die Klinik Svjetlost besuchte, hat kürzlich die weltweit erste robotergestützte Kataraktoperation demonstriert, bei der der Chirurg über ein Fernsteuerungssystem agierte, das seine Bewegungen präzise innerhalb des Auges reproduziert. Dieser Moment kennzeichnet den Beginn einer Ära, in der die manuelle Fertigkeit des Menschen mit digitaler Präzision kombiniert wird. Ein Roboter kann die Rolle des Arztes nicht ersetzen. Er wird zum Architekten der Operation: Der Roboter führt präzise Mikrobewegungen aus, doch nur der Arzt versteht das Gewebe und Situationen, die außerhalb des Protokolls liegen. Dies stellt keine Bedrohung dar, sondern ist eine Weiterentwicklung des Berufsstandes. Ähnlich wie Piloten heute im Autopilotmodus fliegen, werden Chirurgen in der Zukunft mit roboterbasierter Unterstützung operieren.
 
Wird die robotergestützte Kataraktoperation zum Standard werden? Glauben Sie, dass eine Zukunft denkbar ist, in der Roboter den Großteil chirurgischer Eingriffe übernehmen, während der Augenarzt die operative Überwachung und strategische Planung innehat, oder sollte ein solches Szenario kritisch betrachtet werden?

Wir wissen heute schon, wie wir Hornhautzellen zur Selbstregeneration anregen können, und in naher Zukunft wird dies auch bei den Fotorezeptoren möglich sein. Wenn wir verstehen, wie sich Selbsterneuerungsmechanismen aktivieren lassen, könnten künftig Therapien entstehen, die nicht einfach verlorene Zellen ersetzen, sondern deren natürliche Funktion wiederherstellen. In den kommenden 25 Jahren wird die Augenheilkunde eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der menschlichen Arbeitsfähigkeit spielen. Ohne operative Behandlung dieser Personen würden sie ihre Erwerbsfähigkeit und somit ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einbüßen. Deshalb wird die refraktive Chirurgie künftig eine strategisch bedeutende Rolle in der Medizin einnehmen.
 
Die regenerative Medizin zielt darauf ab, das Auge zur Selbsterneuerung zu stimulieren — von Hornhautstammzellen bis hin zur Regeneration der Fotorezeptoren. Halten Sie es für möglich, dass wir bis 2050 Therapien haben, die verlorene Zellen regenerieren, statt sie nur zu ersetzen?

Wir befinden uns am Beginn einer Epoche, in der sich die Medizin in einem noch nie dagewesenen Tempo entwickelt. Junge Ärzte sollten Technologie nicht fürchten, sondern sie aktiv nutzen, verstehen und als Hilfsmittel einsetzen. Künstliche Intelligenz, Robotik, Biotechnologie und Genetik sind lediglich Hilfsmittel. Entscheidend bleiben das menschliche Mitgefühl, Verständnis und die Bereitschaft, einem Menschen zu helfen. Die Zukunft gehört denen, die Wissenschaft und Herz vereinen. Genau das bildet das Herzstück eines guten Arztes.